Marktstraße

Die Marktstraße als zentrale Einkaufsmeile der Oberhausener Innenstadt weist seit einigen Jahren herausfordernde Entwicklungen auf. Zum einen ist die Qualität des Angebots in den Geschäften auf einem überwiegend einfachen Niveau, zum anderen ist das Erscheinungsbild von Fassaden und dem öffentlichen Raum an vielen Stellen wenig attraktiv. Aus diesen Gründen gibt es sowohl im Rahmen des Brückenschlags als auch durch weitere Akteur/innen Bemühungen diesen zentralen Innenstadtbereich zu stärken und aufzuwerten.

 

Nutzungs- und Gestaltungskonzept

Um eine langfristige Perspektive für die Entwicklung und Stärkung der zentralen Handelslage Oberhausens zu erarbeiten, ist für die Marktstraße ein sog. Nutzungs- und Gestaltungskonzept erstellt werden. In dem Rahmen ist eine Aufteilung der Markstraße in drei Bereiche mit unterschiedlichen Schwererpunkten vorgenommen worden: für die obere Marktstraße, von der Mülheimer Straße bis zur Gewerkschaftsstraße, wird danach in Zukunft die Wohnnutzung verstärkt, verknüpft mit einer Grüngestaltung der Marktstraße und einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität. In der zentralen Marktstraße von der Gewerkschaftsstraße bis zur Paul-Reusch-Straße wird auch zukünftig die Einzelhandelsnutzung vorherrschen. In der unteren Marktstraße besteht ein Schwerpunkt in der Nutzung als Ort von Freizeitnutzung und Gastronomie.

Seit April 2025 wird durch die Büros WES und Ingenieurbüro Molt eine konkrete Planung für die Umgestaltung der Marktstraße erarbeitet, die Grundlage für die Förderantragstellung für den Umbau der Marktstraße sein wird.

Neben dem öffentlichen Raum haben auch die angrenzenden Fassaden und Ladengeschäfte eine starke Wirkung darauf, wie die Marktstraße als Ganzes wahrgenommen wird. Somit werden für diese privaten Räume ebenfalls Maßnahmen, z. B. zur Aufwertung der Fassaden oder der Umgestaltung von Ladenlokalen, entwickelt, deren Umsetzung jedoch im Ermessen der jeweiligen Eigentümer/innen liegt. Bereits heute gibt es für solche privaten Maßnahmen Beratungs- und Fördermöglichkeiten über das Stadtteilmanagement Brückenschlag bzw. das Fassaden- und Hofprogramm.

Neben dem Nutzungs- und Gestaltungskonzept arbeitet das Stadtteilmanagement Brückenschlag in Kooperation mit dem Zentrenmanagement, dem City.O-Management e.V. und weiteren Akteur/innen kontinuierlich an einer Belebung und Stärkung des Bereichs Marktstraße. In diesem Zusammenhang können interessierte Bürger/innen auch Fördermittel für Veranstaltungen, Ausstellungen, Wettbewerbe usw. über den Verfügungsfonds beantragen. Zudem stehen über den Projektfonds Fördermittel zur Aufwertung des öffentlichen Raums zur Verfügung.

Der Stadterneuerungsprozess Brückenschlag umfasst nicht nur die über das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ geförderten Maßnahmen. Vielmehr integriert, initiiert und fördert er weitere Projekte und Maßnahmen sowohl von öffentlichen als auch privaten Akteur/innen. Von diesen tragen einige zur Stärkung und Belebung des Bereichs Marktstraße bei:

Neubau Jobcenter

Zur Aufwertung der Innenstadt als Bürostandort wurde durch die Stadt Oberhausen der Neubau eines zentralen Jobcenters angestoßen. Mit Grundeinsteinlegung im September 2017 entstand an der Stelle der dort früher befindlichen Markthalle am Altmarkt ein städtebauliches Ausrufezeichen und belebendes Element für die Alt-Oberhausener Innenstadt. Die feierliche Eröffnung des neuen Jobcenters erfolgte Ende 2018. Auf dem Dach des Gebäudes entstand mit dem ALTMARKTgarten, einem innerstädtischen Dachgewächshaus, zudem ein städtebauliches Highlight mit Stahlkraft weit über die Grenzen Oberhausens hinaus.

 

Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung

Das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung befindet sich seit Herbst 2024 an der Marktstraße im Zentrum von Oberhausen. Hier werden Hochschulabsolvent/innen während ihres Referendariats begleitet und auf ihr Staatsexamen vorbereitet. Dafür wurde das Gebäude an der Marktstraße 51-55 aktuell aufwendig und klimagerecht modernisiert. Die Heine Gesellschaft für Immobilienmanagement mbH investierte hier insgesamt knapp vier Millionen Euro.

 

City-Wache

Um das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt weiter zu erhöhen, wurde im September 2021 im vorher leerstehenden Ladenlokal Marktstraße 47-49 eine neue City-Wache eröffnet. In der zentralen Anlaufstelle stehen Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) gemeinsam als Ansprechpartner/in zur Verfügung. Interessierte erreichen die Mitarbeiter/innen der City-Wache zu den Präsenzzeiten montags, dienstags und mittwochs von 12:00 bis 14:00 Uhr, donnerstags von 16:00 bis 18:00 Uhr sowie freitags von 14:00 bis 16:00 Uhr.

 

Lab4u

Das Lab4u in der Marktstraße 148 ist ein außerschulischer Lernort der Hochschule Ruhr West in dem interessierte Schüler/innen der Jahrgangsstufen 7-13 einen Einblick in Themen aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) erhalten können. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Digitalisierung. In den Räumlichkeiten an bietet die Hochschule Ruhr West Workshops an, die das Interesse an den jeweiligen Berufsfeldern wecken sollen. Dafür stehen neben einem 3D-Drucker auch Virtual Reality-Brillen zur Verfügung. Das Schülerlabor entstand in Kooperation mit der Stadt Oberhausen. Die symbolische Schlüsselübergabe durch die Stadt Oberhausen erfolgte Anfang September 2020.

 

Neues Hotel im ehemaligen Kaufhof

In der ehemaligen Kaufhof-Filiale an der Paul-Reusch-Straße zwischen Helmholtz- und Marktstraße hat im März 2020 ein neues Hotel eröffnet (zunächst unter dem Namen Arthotel ANA Soul, inzwischen heißt es elaya hotel oberhausen). Mit Investitionen von knapp 200 Millionen Euro wurde das alte Kaufhaus in einen modernen Hotelkomplex verwandelt. Das Hotel bietet 200 Zimmer, von denen einige auch auf Langzeitgäste ausgerichtet sind und entsprechend neben einer kleinen Küchenzeile auch Gemeinschaftseinrichtungen bereithalten. Im Erdgeschoss auf der Marktstraße ist Einzelhandel sowie Gastronomie angesiedelt.