Grün in der Stadt/Klima

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich zunehmend auch auf lokaler Ebene und führen in den heißen Monaten vor allem im stark versiegelten Innenstadtbereich von Oberhausen beispielsweise zu Hitzestress und Wasserknappheit auf Grün- und Freiflächen. Vor diesem Hintergrund wurde das Grünstrukturen-Entwicklungskonzept erarbeitet, welches konkrete Maßnahmen vorschlägt, die speziell die Oberhausener Innenstadt im Umgang mit den Folgen des Klimawandels stärken soll.

Grundsätzlich verfolgen die unterschiedlichen Anpassungsmaßnahmen das Ziel, die Wohn- und Wohnumfeldqualität für die Bürger/innen zukünftig zu erhalten und aufzuwerten. Weiterhin sollen städtische Grün- und Freiflächen durch neue multifunktionale Gestaltungsideen qualifiziert und für neue Nutzer/innengruppen entwickelt werden.

Die Anpassungsvorschläge im Grünstrukturen-Entwicklungskonzept betrachten neben den städtischen Grün-, Frei- und Erholungsflächen auch Potenziale, die sich im privaten Raum ergeben. So sollen auch Eigentümer/innen motiviert werden, ihre Grundstücke und Immobilien durch Entsiegelungen und Begrünungen an den Klimawandel anzupassen.

Jede/r Einzelne kann zu einer Stärkung des Klimaschutzes und einer verbesserten Anpassung an die Folgen des Klimawandels beitragen. Haben Sie Ideen für Projekte oder Aktionen z. B. im Bereich Begrünung, Urban gardening usw.? Planen Sie eine Begrünung Ihres Dachs oder Ihrer Fassade? Das Stadtteilbüro Brückenschlag informiert Sie gerne zu bestehenden Fördermöglichkeiten und zum weiteren Vorgehen.

Erste Maßnahmen, auf die im Grünstrukturen-Entwicklungskonzept Bezug genommen wird, sind ohne finanzielle Förderung aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt Oberhausen Brückenschlag“ bereits umgesetzt bzw. befinden sich in Umsetzung:

 

Dachbepflanzung und Fassadenbegrünung EVO-Gebäude

Um einen Beitrag zum Klimaschutz in der Oberhausener Innenstadt zu leisten, begrünt die Energieversorgung Oberhausen (EVO) mehrere ihrer Dach- und Fassadenflächen am Standort Danziger Straße. Insgesamt sollen Dachflächen von knapp 1.500 m² begrünt werden. Startschuss für die Arbeiten war im September 2020. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen des Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ und wird durch das Land NRW sowie durch die Emschergenossenschaft gefördert. Parallel dazu wurde bereits die neue Fassade des Verwaltungsgebäudes an der Danziger Straße begrünt.

 

„ALTMARKTgarten“

An der Stelle der inzwischen abgerissenen Markthalle am Oberhausener Altmarkt entstand mit dem neuen Jobcenter (Eröffnung Ende 2018) ein städtebauliches Ausrufezeichen und belebendes Element für die Alt-Oberhausener Innenstadt.

Das Highlight des Gebäudes befindet sich auf dem Dach: Der ALTMARKTgarten, ein innerstädtisches Dachgewächshaus. Eröffnet im September 2019 ist der ALTMARKTgarten nicht nur Produktionsstätte für frische und nachhaltige Lebensmittel, sondern auch ein Ort für Innovation. Deutschlandweit einmalig werden im Dachgewächshaus die Vernetzung von Haustechnik, Gebäudetechnologie und Lebensmittelproduktion im innerstädtischen Raum erprobt. Die Forschungsarbeit führt das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT durch. Das Dachgewächshaus wurde im Rahmen des Bundesprogrammes „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit 2,3 Millionen Euro durch das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.