Kinder- und Jugendarbeit

Kinder- und Jugendarbeit bedeutet, dass die Angebote von jedem Mädchen und Jungen genutzt werden können. Sie sind also nicht an eine Mitgliedschaft gebunden und generell kostenfrei. Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit richten sich besonders an sozial benachteiligte junge Menschen und leisten dadurch einen Beitrag zur Integration und helfen Ausgrenzung zu vermeiden. Die Angebote sind dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von Spielmobilen, Spielplätzen, Kinder- und Jugendtreffs bis hin zu sportlichen Aktivitäten und Medienangeboten.

 

Kinderstadtplan

Wo kann ich in der Freizeit spielen? Was gibt es in dem Stadtteil zu entdecken und welche interessanten Angebote gibt es in der Nähe? Viele Kinder stellen sich täglich diese Fragen. Oft verbringen Kinder Ihre Freizeit an den bereits bekannten Plätzen in der direkten Umgebung ihres Wohnortes oder gehen nur selten raus. Dabei hat Oberhausen für die kleinsten Bürgerinnen und Bürger der Stadt einiges zu bieten. Skateranlagen, Bolzplätze, Jugendzentren und vieles mehr warten darauf, von den Kindern entdeckt zu werden.

André Decker aus dem Stadtteilbüro Brückenschlag und Ralf Langnese von der RUHRWERKSTATT Kultur-Arbeit im Revier e.V. haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Kinder sicher und unkompliziert bei der Erforschung ihrer Umgebung unterstützt werden können.

Der Stadtplan wurde speziell für die Bedürfnisse von Kindern entwickelt. Er hilft den Kindern, den eigenen Bewegungsradius zu vergrößern und die für sie interessanten Orte zu erkunden. Dazu gehören Sportstätten ebenso wie Spielplätze und informelle Treffpunkte – auch solche, die für Erwachsene auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.

Der digitale Kinderstadtplan ist kostenlos, intuitiv und kindgerecht gestaltet. So können sich Kinder und ihre Eltern schnell und einfach z.B. über ein Smartphone zum nächsten interessanten Punkt navigieren lassen.

Zu Beginn sind der Innenstadtbereich sowie das nähere Umfeld erfasst. Jeden Monat werden neue Veranstaltungshinweise für Familien auf den Seiten des Kinderstadtplans veröffentlicht. Später wird es auch an den Oberhausener Grundschulen eine kleine Einführung in den Stadtplan geben.

Das Projekt wurde vom Stadtteilbüro Brückenschlag in Kooperation mit dem Kinderbüro der Stadt Oberhausen und freiwilligen Helferinnen und Helfern umgesetzt. Die Programmierung der Internetseite erfolgte durch die Firma Pixelstark.

Der Plan ist online ab sofort abrufbar unter: www.kinderstadtplan-oberhausen.de

 

Jugendfreizeitfläche an der Willy-Jürissen-Halle

Im Sommer 2019 wurde, nach intensiver Beteiligung von Jugendlichen sowie Anwohner/innen, die neue Jugendfreizeitfläche „Open Space“ eröffnet. Die Jugendfreizeitfläche besteht aus zwei Teilbereichen: An der Willy-Jürissen-Halle bieten fortan ein „Yalp Toro“, ein viereckiges mit vier digitalen Toren ausgestattetes Multifunktionsfeld, und ein Spielfeld mit Kunststoffbelag für Hand- und Fußball Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung. Der zweite Teilbereich am Südmarkt hat einen ruhigeren Charakter und lädt zum Verweilen ein. Finanziert wurde die Gesamtmaßnahme mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt Alt-Oberhausen, welches mittlerweile ausgelaufen ist.

 

Bildungsbrücke – Ausbildungspatenschaften

In Zusammenarbeit mit der RUHRWERKSTATT Kultur-Arbeit im Revier e.V. unterstützt das Stadtteilbüro Brückenschlag Schüler/innen der Abschlussklassen beim Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf. Das Projekt „Bildungsbrücke“ fördert die Chancengleichheit und Integration indem den beteiligten Schüler/innen individuelle, nachhaltige und qualifizierte Begleitung im Übergangsprozess „Schule-Beruf“ zur Seite gestellt wird. Konkret sollen die jungen Menschen durch Bildungspaten/innen beim Einstieg in das Berufsleben unterstützt werden.

Der Sozialbericht 2020 der Stadt Oberhausen zeigt im Bereich des Übergangs „Schule-Beruf“ deutliche Defizite auf. „Auch nach Beendigung der Schulpflicht gehen überdurchschnittlich viele Jugendliche in Arbeitslosigkeit über“ heißt es in dem Bericht für die Oberhausener Sozialquartiere. Insbesondere Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen sind von dieser Entwicklung betroffen. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben die Problemlage hier noch verschärft. Der Betrieb von Schulen ist stark eingeschränkt und stellt die Schüler/innen vor große Herausforderungen. Viele Jugendliche können aufgrund der Pandemie keine Praktika absolvieren oder andere Berufsorientierungsangebote in Anspruch nehmen.

Ein Lösungsansatz sollen hier die Ausbildungspatenschaften sein. Bei dem Modell handelt es sich um eine zeitlich begrenzte, freiwillige Zusammenarbeit zwischen einer berufserfahrenen Person und einer/m Jugendlichen. Eine Patenschaft stellt eine verlässliche und verbindliche 1:1 Beziehung dar, die auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert. Im Fokus einer Ausbildungspatenschaft stehen Schüler/innen der Abschlussklassen. Die gesamte Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe und einvernehmlich.

Grundsätzlich können alle Personen, die bereits Berufserfahrung gesammelt haben und einen „guten Draht“ zu Jugendlichen aufbauen können sich ehrenamtlich als Paten/innen engagieren. Die RUHRWERKSTATT Kultur-Arbeit im Revier e.V. bereitet die Paten/innen intensiv auf die Arbeit mit den Schüler/innen vor und bietet im gesamten Prozess Unterstützung an.

Die Aufgaben der Paten/innen sind:

  • Unterstützung bei der Berufswahl
  • Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen
  • Begleitung des gesamten Bewerbungsprozesses und Unterstützung bei der damit verbundenen Bürokratie (Zugangsvoraussetzungen, Fristen, Termine etc.)
  • Gesprächspartner/innen für Jugendliche und Eltern
  • Stärkung der Frustrationstoleranz in der Bewerbungsphase
  • Stabilisierung der Persönlichkeit der jungen Menschen

Wer sich bei dem Projekt als Patin oder Pate engagieren möchte, meldet sich gerne bei Herrn Artur Sotula (telefonisch unter 0208 / 857 5647 oder per E-Mail: artur.sotula@ruhrwerkstatt.de).

Im Projektflyer finden Sie noch einmal die wichtigsten Informationen kurz und knapp zusammengefasst.

 

„Platz Schaffen“

Im April 2021 begann, noch unter strengsten Coronabedingungen, die Vorbereitungsphase des Projektes „Platz Schaffen“, das derzeit auf dem Gelände des soziokulturellen Zentrums „Druckluft e.V.“ entsteht.

Initiiert von der RUHRWERKSTATT entstand das Konzept der Maßnahme in enger Kooperation mit den pädagogischen Mitarbeiter/innen des „Jugendclub Courage e. V.“, der hier seit seiner Gründung 1985 seine Räumlichkeiten bezieht.

Der Projekttitel „Platz Schaffen“ war schnell gefunden, da er das Vorhaben passend auf den Punkt bringt, denn es geht darum, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die hier teilweise seit vielen Jahren einen Anlaufpunkt haben, im Außenbereich des Geländes einen Raum zu bieten, der jenseits des oft beengten familiären Umfeldes die Möglichkeit bietet, Freund/innen zu treffen und neue soziale Kontakte zu knüpfen.

Die zentrale Idee des Projektes ist das Angebot an die Jugend, sich selbst an der Gestaltung eines Verweilortes zu beteiligen. Nach der gemeinsamen Umsetzung soll dieser zukünftig, unabhängig von den Öffnungszeiten der sozialen Einrichtungen auf dem Druckluftgelände, als Treffpunkt genutzt werden können.

Diese Perspektive kam bei den Teilnehmer/innen des Jugendclubs gut an.

Der stark überwucherte und vermüllte Außenbereich des Geländes zwischen Drucklufthaus und der abgezäunten Umgehungsstraße, die einmal um die Einrichtung führt, hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. Es sind verschiedene Ebenen entstanden, auf denen nun selbstentworfene Tische und Sitzgelegenheiten Platz stehen, die von den Teilnehmer/innen individuell gestaltet wurden. Die Arbeiten rund um die Gestaltung der Freiflächen und kreativen Prozesse begleitete der Oberhausener Künstler Jörg Mazur, der hier auf dem Gelände über 10 Jahre lang sein Arbeitsatelier hatte.

Für das Herzstück des Projektes, ein großer, organisch geformter Tisch in Form eines Fußabdruckes, der den Mittelpunkt der neugewonnenen Freifläche markiert, hat das Team den Oberhausener Bauunternehmer Peter Geese gewonnen.

Peter Geese hat zudem beim Einschalen der Form, der Monierung und beim Betonguss, Material und sein Fachwissen zur Verfügung gestellt.

Das Kunstprojekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und ist eine von vielen Einzelmaßnahmen, die i.R. des Präventiven Sozialprojektes im Stadterneuerungsgebiet „Sozialer Zusammenhalt Oberhausen Brückenschlag“ entwickelt werden.